Zentrale Lüftungsanlage mit Flexrohren

Zentrale und dezentrale Lüftungsanlage

20 November 2014

Zentrale Lüftungsanlage

Basis einer zentralen Lüftungsanlage ist ein Rohrleitungssystem, welches über alle Wohnräume verteilt ist, und eine zentral gelegene Anlage mit einem nicht unerheblichen Platzbedarf. Aufgrund der Geräuschentwicklung und aus Brandschutzgründen sind entsprechende Maßnahmen bei der Planung und Ausführung zu berücksichtigen.

Tipps zur Planung und Installation der Lüftungsanlage

Vor der Inbetriebnahme sollten sie sich bei der Bauabnahme die Filter zeigen lassen und das Rohrsystem per Kameraführung soweit es geht einsehen. Technische Installationen gehören auch zur Bauabnahme.

Informieren Sie sich beim Installateur oder ihrem Architekten auch über die Vor- und Nachteile sowie die Kosten für eine zentrale und dezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Die Schutzpflicht gegenüber dem Bauherren ist die Beratungs- und Hinweispflicht – sind Sie über die Vor- und Nachteile aufgeklärt worden?

Über ein Rohrsystem wird zunächst die mit Wasserdampf angereicherte Luft abgesaugt. Ein Wärmetauscher entzieht dabei dieser Luft vor der Abführung nach außen einen Teil der Wärme. Der von außen angesaugten, trockenen Luft wird diese Restmenge an Wärme wieder zugeführt. Entstehende Temperaturdifferenzen führt die Lüftungsanlage über elektrische Energie der Raumluft wieder zu. Für die Anlage selbst ist, im direkten Vergleich zu dezentralen Lüftungssystemen, ein erhöhter Platzbedarf nötig – meist in einem separaten Raum im Haus oder in einem Keller.

Dezentrale Lüftungsanlage

Bei einer dezentralen Lüftungsanlage handelt es sich um eine Wohnraumlüftung, die einzelne Räume mit einer direkten Verbindung nach außen entfeuchtet. Über einen Wärmetauscher wird ein Teil der Wärme aus der mit Wasserdampf angereicherten Innraumluft der angesaugten trockenen Zuluft hinzugeführt. Eine dezentrale Lüftungsanlage benötigt kein separates Luftkanalsystem.

Buchempfehlung
Gesamtverband Schadstoffsanierung e. V. (Hrsg.)
Schadstoffe in Innenräumen und an Gebäuden
Erfassen, bewerten, beseitigen
2. Auflage
Rudolf Müller Verlag

Gesundheitsrisiko

Oben im Bild sieht man als Muster das Rohrleitungssystem, wie es in einer Deckenkonstruktion eingebaut wird. Dieses über alle Wohnräume übergreifende Rohrleitungssystem sorgt so für „frische Zuluft“ und den Abtransport der verbrauchten Luft. Sehr schön zu erkennen ist das sogenannte Flexrohr mit den Rillen.

In diesem Flexrohr bleiben natürlich auch Luftfeuchte, Hausstaub, Milbenkot, Sporen, Hautpartikel, Krankheitserreger, Bakterien, Pollen, unangenehme Gerüche, Schimmel, VOCS und andere Luftschadstoffe haften und werden von einem in den anderen Raum transportiert. Außerdem besteht eine Legionellengefahr in den Filtern und Wärmetauschern durch das feuchte und warme Milieu. Machmal wird auch über Zugerscheinungen geklagt. Außerdem ist es fast unmöglich, unterschiedliche Raumtemperaturen zu erreichen, ein Kaltschläfer im Schlafzimmer hat dann unter Umständen so seine Schwierigkeiten. Der Sinn einer solchen Lüftungsanlage ist dann verfehlt.

In diesem Bild kann man in einen Lüftungseingang schauen, im Rohrinneren sieht es auch nicht anders aus.

Heute klagen immer mehr Menschen über Atemwegserkrankungen und Allergien. Eine zentrale Lüftungsanlage bringt Vorteile für die Berechnung der EnEV mit sich, doch die Wartung solcher Anlagen müsste in der Energieeinsparverordnung festgeschrieben und von allen Beteiligten ernster genommen werden.

Auch ist der Kostenfaktor für die kostenintensive Reinigung des Rohrnetzes nicht zu unterschätzen. Häufig zu beobachten ist auch, dass schon vor der Bauabnahme die Rohre völlig verdreckt sind.


Vor kurzem ist eine Arbeit veröffentlicht worden: „Passt der Bewohner zum Passivhaus?“ Die Erhebung fand im Darmstätter und Frankfurter Raum statt. Auch bei der zentralen Lüftungsanlage müsste man die Frage stellen „passen die Bewohner zur zentralen Lüftungsanlage“, wenn diese beispielsweise über Atemwegserkrankungen klagen oder irgendwelche Allergien haben. Überall und zu jeder Zeit sind alle Schadstoffe in allen Räumen etwa gleich verteilt.


Hepa-Filter für Partikel

In den Be- und Entlüftungsanlagen sollten unbedingt hochwertige Filteranlagen eingesetzt werden. In den Lüftungsanlagen werden Hepa-Filter „Luftfilter mit hoher Wirksamkeit gegen Teilchen“ der Klasse 7 empfohlen. Siehe auch www.luftreiniger-abc.de.